MEGACASTILLET
I come to this place because it is so easy to believe evil things can happen here. I smell a corpse inside a black garbage bag deflated on a heap in the yellow sand. The closer I get to the asphalt road, the stronger the smell.
There is man helping himself to grapes in the vineyard. Far away up the hill, he goes on and on eating grapes. He is always crouched there, eating grapes.
A woman in a man's work shirt walks after a dog up the yellow road toward the Megacastillet.
I want to try a grape, though I am afraid to do it, in the same way I am afraid to stand in front of the ocean at night. The first grape I pick is sour. I try another from a vine nearby and it is sweet. It tastes more like grapes than grapes. When I go back along the path, I am eating grapes. My hands get stickier and stickier. There is an unbelievable number of grapes on the tiny branch.
I am embarrassed just after I toss the bare branch onto the ground next to a flattened coconut and a pigeon sniffing. I run, then, though i am running with a grape seed in my eye and the pavement blurs.
PRINZENPALAST
Ich bin hier, weil ich gehört habe, dass an diesem Ort schlimme Dinge vor sich gehen. Das glaube ich gern. Auf einem kleinen Hügel aus gelbem Sand sehe ich einen Müllsack, schwarz, flach, er riecht nach Tod. Je näher ich der geteerten Straße komme, desto strenger wird der Geruch.
Im Weinberg hockt ein Mann und pflückt Trauben. Ganz oben am Berg hockt er und hört nicht auf, Trauben zu pflücken. Immer mehr Trauben verschwinden in seinem Mund.
Eine Frau läuft hinter einem Hund her. Wie ein Handwerker rennt sie den Sandweg hinauf, auf den Prinzenpalast zu.
Ich möchte eine Traube kosten und gleichzeitig habe ich Angst davor. Dieselbe Angst verspüre ich, wenn ich nachts am Meer stehe. Die erste Traube ist sauer. Ich probiere eine zweite, von einem anderen Stock, und die schmeckt süß. Sie schmeckt so sehr nach Trauben, als wären alle Trauben der Welt in ihr enthalten. Ich laufe den Pfad zurück und esse. Mit jedem Schritt werden meine Hände klebriger. An dieser Rebe sind so viele Trauben, es ist unglaublich.
Ich lasse die nackte Rebe fallen. Es ist mir unangenehm, dass sie zwischen einer zerquetschten Kokosnuss und einer Taube landet, die nach einem Geruch pickt. Endlich laufe ich los, aber ein Traubenkern trübt mir den Blick und die Straße verschwimmt.
Megacastillet, 2012; Translation into German by Katharina Bendixen & David Blum; published in Translation Project, Akademie Schloss Solitude, 2012
Megacastillet Scratched Photographs, Rebecca Loewen, 2012